Methode

NARM Intro

Das NeuroAffektive Beziehungsmodell

In uns allen gibt es eine Kraft, die spontan nach Kontakt, Gesundheit und Lebendigkeit strebt. So sehr wir uns zurückgezogen und isoliert haben oder so gravierend das erlebte Trauma auch sein mag – auf der tiefsten Ebene gibt es in jedem und jeder von uns einen Impuls in Richtung In-Verbindung-Sein und Heilung, vergleichbar damit, wie die Pflanze spontan dem Sonnenlicht entgegenwächst ... Dieser organismische Impuls ist die Antriebskraft der NARM-Arbeit​

Laurence Heller, PhD & Aline LaPierre, Psych.D.

Was ist NARM™?

Das Neuroaffektive Beziehungsmodell (NARM™) ist eine psychotherapeutische Methode, die speziell auf die Behandlung von Bindungs-, Beziehungs- und Entwicklungstraumata ausgerichtet ist, die auch als „komplexe Traumata“ (Complex-PTSD oder C-PTSD) bezeichnet werden. Diese entwicklungsorientierte, neurowissenschaftlich fundierte Methode ist aus psychotherapeutischen Orientierungen wie der psychodynamischen Psychotherapie, der Bindungstheorie, der Gestalttherapie und der somatischen Psychotherapie hervorgegangen. NARM™ integriert Top-Down-Psychotherapie mit Bottom-Up-Ansätzen der Somatik in einem Beziehungskontext.

NARM™ wurde von Dr. Laurence Heller im Laufe seiner 45-jährigen klinischen Karriere entwickelt und erstmals in seinem Buch „Healing Developmental Trauma: How Early Trauma Affects Self-Regulation, Self-Image and the Capacity for Relationship“ vorgestellt. Das NARM™-Modell ist ein wirkungsvoller Ansatz zur Bewältigung negativer Kindheitserfahrungen und ihrer langfristigen Folgen, wie sie in der  ACEs-Studie aufgezeigt wurden. 

NARM™ geht davon aus, dass die Biographie zwar von Bedeutung ist, dass aber nicht das, was in der Vergangenheit geschehen ist, die Symptome hervorruft, die Menschen als Erwachsene erleben. Es ist das Fortbestehen von Überlebensstrategien, die einst angemessen waren, die das gegenwärtige Erleben verzerren und Symptome hervorrufen. Diese Überlebensstrategien haben ihre Nützlichkeit verloren und führen zu einer ständigen Trennung von unserem authentischen Selbst und von anderen. 

So sind zum Beispiel Dissoziation und Isolation die primären Bewältigungsmechanismen für den Umgang mit frühesten Traumata. Dissoziation und Isolation haben Menschen buchstäblich das Leben gerettet, doch wenn sich diese Mechanismen bis ins Erwachsenenalter fortsetzen, verursachen sie andauernde Symptome.

Es ist die Verzerrung der Identität, die sich als Reaktion auf das frühe Trauma entwickelt und die anhaltendes Leiden verursacht. Ein Beispiel: Wenn Kinder mit lieblosen Eltern aufwachsen, sind sie nicht in der Lage zu erkennen, dass dies das Versagen ihrer Eltern ist. Kinder erleben das Versagen der Umwelt immer als ihr eigenes Versagen und entwickeln das Gefühl, dass sie selbst nicht liebenswert sind. Ein Kernelement des NARM™-Modells ist die Arbeit mit dem unbewussten Bedürfnis des Kindes und später des Erwachsenen, die Bindungs- und Liebesbeziehung zu schützen. Durch Abspaltung von entwicklungsgemäßen Bedürfnissen und Emotionen wird das Bild der Bezugsperson auf Kosten des eigenen positiven Selbstgefühls geschützt. Dies hat tiefgreifende Auswirkungen auf psychobiologischer Ebene.

Das klinische NARM™-Modell verfügt über präzise und wirksame Techniken für die Arbeit mit den Kernthemen der Identitätsverzerrung und der physiologischen Dysregulation. Im Rahmen des NARM™-Ansatzes arbeiten wir gleichzeitig mit der Psychologie und der Physiologie von Menschen, die ein Entwicklungstrauma erlebt haben, und konzentrieren uns auf das Zusammenspiel zwischen Identitätsfragen und der Fähigkeit zu Verbindung und Regulierung.

ÜBERSICHT Veranstaltungen

  • NARM™ Training

    Polen, Rumänien, Frankreich & Portugal

  • SUPERVISIONSTAGE

    UTA-Akademie, Deutschland

  • WORKSHOPS

    UTA-Akademie, Deutschland